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In Bearbeitung

4. Intonation (Betonung und Sprechmelodie)

Einführungstext

Die Betonung von Wörtern

Im Deutschen werden nicht alle Silben eines Wortes gleich stark gesprochen. Bei Wörtern mit mehr als einer Silbe gibt es eine betonte Silbe; sie wird besonders hervorgehoben.
Wissen Sie zum Beispiel, welche Silbe in dem Wort “Bewerbung” hervorgehoben wird? Oder in dem Wort “Mitarbeiter”? Am besten lernen Sie von Anfang an für jedes Wort die Betonung mit der Vokabel.
Denn es gibt im Deutschen keine feste Position für die Wortbetonung. Manche Wörter werden auf der ersten Silbe betont (Vater, Gurke), andere Wörter auf der zweiten Silbe (Tomate, Bewerbung) und so weiter.
Es gibt aber ein paar Regeln und Hinweise für die Wortbetonung. Sie lernen jetzt zwei Regeln kennen:

– Betonung von Wörtern, die aus zwei oder mehr Wörtern zusammengesetzt sind (sogenannte Komposita)

– Präfixe/Vorsilben in Wörtern, die immer betont werden



Betonung von zusammengesetzten Wörtern (Komposita):
In den meisten Fällen wird im Deutschen der erste Teil betont.

Zwei Beispiele:
die Abteilung + der Leiter = der Abteilungsleiter
der Termin + der Kalender = der Terminkalender

Betonung von Präfixen:
Manche Präfixe werden im Deutschen nie betont, andere werden immer betont. Sie haben gerade drei Präfixe kennengelernt, die immer betont werden:
• vor- vorstellen, Vorbereitung, Vorgesetzter
• aus- Ausbildung, Aushilfe, ausgehen
• mit- Mitarbeiter, mitnehmen



Betonung von Komposita (zusammengesetzte Nomen)

Jedes Wort mit mehr als einer Silbe hat eine Silbe, die besonders betont ist. Betonte Silben sind zum Beispiel lauter und länger als unbetonte Silben.

Sie haben schon in Block 07, Modul 7.2 gelernt, welcher Teil von Komposita betont wird. 

Erinnern Sie sich noch?


Welcher Teil wird bei Komposita besonders betont?

Richtig! Komposita werden meistens auf dem ersten Teil betont.

Beispiele:

der WERK-tag

die START-seite

die LIEfer-zeit

die verSAND-dauer

der beNUTzer-name


Aussprache von der Endung “-ig”

Das “g” am Ende von Wörtern wird auf unterschiedliche Art ausgesprochen.

In der Endung “-ig” wird das “g” wie der “ich-Laut” in den Wörtern ichnichtsprechen oder che ausgesprochen. Also: ledig = ledich



Betonung von Präfixen bei trennbaren Verben

Sie haben gelernt: ankommenausschalten und zumachen sind trennbare Verben. 

Betonung dieser Verben:
ANkommen
AUSschalten
ZUmachen

Es gilt folgende Regel: 

Wenn das Präfix in einem Verb betont ist, ist das Verb trennbar.

Erinnerung: In Modul 8 haben Sie schon gelernt: Die Präfixe “vor-“, “aus-” und “mit-” sind immer betont. Die Verben sich vorstellen und sich vorbereiten sind auch trennbare Verben.



Betonung von Suffixen (Endungen) bei Nomen

Sie haben bereits gelernt, dass im Deutschen manche Präfixe (Vorsilben) betont sind. Beispiele für betonte Präfixe sind “vor-” (Vorbereitung), “aus-” (Ausweis) oder “an-” (Anzeige).

Ebenso gibt es Suffixe (Endungen), die immer betont werden. In dieser Übung lernen Sie unterschiedliche Suffixe von Nomen kennen. Und wir klären die Frage: Ist das Suffix betont oder nicht?

Zusammenfassung:

Es gibt im Deutschen Endungen bei Nomen, die immer betont werden, und Endungen, die keine Betonung tragen.

Betonte Endungen:Beispielwörter
-ionMigration, Generation, Station, Information
-urKultur, Agentur, Reparatur
-(i)tätMentalität, Universität
-ik mit langem i-VokalFabrik, Musik, Mathematik

Nicht betonte Endungen:Beispielwörter
-heitKindheit, Vergangenheit, Gesundheit, Gewohnheit
-ungErinnerung, Auswanderung, Einwanderung, Hoffnung
-erAusländer, Rückkehrer, Spieler, Sieger
-ik mit kurzem i-VokalStatistik, Gymnastik